Vom Startup zum Unternehmen – eine Erfolgsgeschichte

Warum es sich lohnt, an seine Ideen zu glauben

Wie aus Fiktion Realität wurde

Gegründet, eingestellt, wieder gegründet und erfolgreich: In diesem Jahr hat die Schülerkarriere GmbH ihr 10-jähriges Jubiläum gefeiert, hat sich gut am Markt etabliert und wächst immer weiter. Eigentlich war der Plan von Gründer und Geschäftsführer Thomas Hoppe aber ein anderer. Die Firma sollte es schon zwei Jahre länger geben, doch es gab Anfangsschwierigkeiten. 

Bereits in seinem dualen BWL-Studium kommt Hoppe die Idee für Schülerkarriere. Im fünften Semester mussten die Student:innen ein fiktives Unternehmen gründen und einen Businessplan schreiben. Nach dem Studium denkt er sich: Warum nicht den Schritt wagen und das Startup gründen?

Ganz nach dem Motto „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“ wird 2010 das digitale Startup-Baby geboren – ein Jobportal, das sich speziell an Berufsanfänger richtet. Schüler:innen soll der Übergang von der Schule in den Beruf vereinfacht werden, Unternehmen sollen leichter junge Nachwuchskräfte finden. Beide Gruppen können Profile anlegen und sich dann matchen. Das zündet bei den Unternehmen allerdings nicht richtig. Nachfrage und Geld schrumpfen immer mehr, bis nichts mehr da ist. Nach einem Jahr stellt Hoppe das Startup wieder ein.

Der Phönix aus der Asche

Dieser Rückschlag lässt den jungen Gründer jedoch nicht verzagen. Er glaubt weiterhin an sein Business und sucht nach einer Lösung, damit es im zweiten Anlauf erfolgreich ist. Folgende Fragen müssen allerdings noch geklärt werden: Was muss verbessert werden? Wie finden Schüler:innen das Schülerkarriere-Jobportal und wo halten sie sich am meisten auf?

Voller Hoffnung und Tatendrang wagt Hoppe es erneut und haucht seinem Startup 2012 neues Leben ein – diesmal mit einem leicht geänderten Geschäftsmodell. Nun möchte er sich auf Employer Branding fokussieren und somit auch dem Fachkräfteman-gel entgegenwirken. Und damit läuft‘s. Er beantragt Fördergelder, kommt in Kontakt mit der damaligen Arbeitsministerin Ursula von der Leyen und gewinnt einen privaten Investor, der mit 50.000 Euro einsteigt.

Mit Rösler on Tour

Nun hat er das Glück auf seiner Seite: Hoppe wird nicht nur der Invest-Zuschuss der Bundesregierung im Schnellverfahren als einem der ersten Gründer bewilligt, sondern auch noch vom damaligen Wirtschaftsminister Rösler eingeladen, auf eine Promo-Tour durch die Republik zu gehen.

Das Startup wird bekannter und erreicht 2012 etwa 120.000 Schüler:innen. Nach einem Jahr stellt Hoppe die ersten Mitarbeiter:innen ein – denen er aber leider nach einem Vierteljahr wieder kündigen muss. Das Geld ist aus. Der 23-Jährige merkt: Geschäftsführer sein, will gelernt sein. Doch auch das wirft ihn nicht aus der Bahn. Seine Willenskraft ist unbezwingbar.

Ein neuer Investor wird gefunden und mit TUI, Debeka und Siemens gewinnt Schülerkarriere seine ersten Kund:innen. Zum Erfolg verhilft Hoppe ein weiterer Schritt: die Beteiligung an der Abiturienten-Plattform Abiunity. Dort pflegt er seinen regional ausgesteuerten Stellenmarkt ein und adressiert auf diesem Weg direkt Schüler:innen. Weitere Partnerschaften zu Portalen folgen, auf der sich Schüler:innen viel aufhalten, austauschen und Neues dazulernen.

Startup breitet Flügel aus

Da sich Schüler:innen fünf Tage die Woche in der Schule befinden, möchte Hoppe es schaffen, direkt in den Schulen präsent zu sein. 2015 gelingt es ihm und der Stellenmarkt strahlt über die Schulmonitore. Schülerkarriere ist nun bei circa 380.000 Schüler:innen in Deutschland bekannt.

Zwei Jahre später folgt ein weiterer Meilenstein: Das Startup schafft es, in die digitale Infrastruktur der Schulen zu kommen, über die Lehrer:innen, Schüler:innen und auch Eltern tagtäglich kommunizieren können. Ein großer Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz, denn Hoppe hat sich die Exklusivrechte für die Bereitstellung der Karriereinformationen gesichert und somit ein Alleinstellungsmerkmal für seine Firma geschaffen. Chakka! Auch in der Vertretungsplan- und Mensa-App ist sein Jobportal eingebunden.

Jetziger Stand und Ausblick

2018 möchte Hoppe den angehenden Nachwuchskräften noch mehr bieten. So wird das Karrieremodul in den Schulen um einen Berufstest der Firma Aivy angereichert, mit dem Schüler:innen herausfinden können, zu welchem Beruf ihre Interessen und Fähigkeiten am besten passen. On top gibt’s einen Lebenslaufgenerator und Videos, die über Berufsorientierungsthemen informieren. Themen sind dabei zum Beispiel „Wie läuft ein Vorstellungsgespräch ab?“, „Was sind Softskills?“ oder „Wie bereite ich mich auf Work & Travel vor?“ Auch auf der Website schülerkarriere.de finden sich weiterführende Informationen.

Seit 2019 arbeitet das Startup profitabel, der Ball kommt richtig ins Rollen. Über 1,2 Millionen Schüler:innen an über 3.000 Schulen können nun seinen Service nutzen. Auch immer mehr festangestellte Mitarbeiter:innen kann sich Hoppe leisten und sein kleines Team auf- und ausbauen.

Neues Jahr, neues Glück?

Mittlerweile ist die Schülerkarriere GmbH aus den Startup-Schuhen herausgewachsen und hat sich zu einer kleinen Firma entwickelt. Derzeit hilft sie mit ihrem Expertenwissen knapp 300 Kund:innen dabei, die Generation Z bestmöglich zu adressieren und neue Azubis und Student:innen zu finden. Im nächsten Jahr möchte Hoppe weitere 100 Kund:innen dazu gewinnen und von derzeit 8.500 auf 15.000 bis 20.000 Stellenanzeigen wachsen. Dies soll auch über die Expansion in den DACH-Raum funktionieren.

Dass Schülerkarriere auch noch für das Gaia X-Projekt ausgewählt wurde, ist eine Ehre und ein weiterer Schritt, um sich auch am europaweiten Markt einen Namen zu machen. 

Der Karriereassistent, der im Rahmen des MERLOT-Projektes von Seiten der ITler ausgearbeitet wird,  nimmt immer mehr Form an. Anfang 2024 soll mit Hilfe dessen ein noch gezielteres Matching zwischen Nachwuchskräften, Unternehmen und Hochschulen stattfinden.